Ausbauzahlen Windenergie an Land 1. Halbjahr 2023

Bundesverband Windenergie stellt neue Zahlen zum Ausbau der Windkraft vor

Der Bundesverband Windenergie stellte am Dienstag die neuen Zahlen zum Ausbau der Windkraft vor: Im ersten Halbjahr 2023 wurden in Deutschland 331 Wind­energie­anlagen an Land mit einer kumulierten Leistung von 1.565 Megawatt errichtet. Das ist eine starke Leistung der Branche. Allerdings bleibt der Zubau hinter den Erfordernissen für die sichere Erreichung eines Ausbauziels von 115 GW im Jahr 2030 zurück. „Es braucht jetzt in allen Ländern deutlich mehr Tempo. Um die angestrebten jährlich 10 GW Zubau zu erreichen, müssen mindestens 12 GW neu genehmigt werden“, erläuterte Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbands WindEnergie BWE.

Mecklenburg-Vorpommern kommt beim Ausbau der Windkraftnutzung an Land weiterhin kaum voran

„Mecklenburg-Vorpommern erlebt einen Genehmigungsskandal bei Energieprojekten, der in Deutschland seinesgleichen sucht“, sagte jüngst der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner. Wie der Bundesverband Windenergie und VDMA Power Systems am Dienstag in Berlin mitteilten, wurden im Nordosten im ersten Halbjahr 2023 lediglich zwölf neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 49 Megawatt errichtet. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird das zögerliche Vorgehen der Landesregierung kritisiert. Es fehle bislang die klare politische Rückendeckung für die Genehmigungsbehörden, beklagte Johann-Georg Jaeger vom Landesverband für Erneuerbare Energien. Nach wie vor seien etwa 1000 Windkraft-Anlagen in der Bearbeitung. Die Entscheidungen würden immer wieder verzögert, weil Fachbehörden nicht die geforderten Stellungnahmen lieferten oder zu unterschiedlichen Einschätzungen gekommen seien. 

„Die Genehmigungsbehörden sind aber keine Poststellen, die die Schreiben entgegennehmen. Ihre Aufgabe ist es, abzuwägen und dann rasch zu entscheiden“, sagte Jaeger. Diese Auffassung habe auch das Oberverwaltungsgericht in Greifswald im Verfahren um Untätigkeitsklagen von Windkraft-Planern deutlich gemacht. Zwar hätten Wirtschafts- und Umweltministerium mehrfach vereinfachte Verfahrensabläufe und zügigere Entscheidungen angekündigt. Doch sei davon in der Praxis bislang nichts zu spüren, resümierte Jaeger.