Wärmewende

Was tun bei großem Wärmebedarf?

Das Bündnis Bürgerenergie e.V. hat eine Broschüre mit dem Thema „Klimaschutz zum Selbermachen“ herausgebracht. Wir möchten Ihnen einen spannenden Artikel aus dem Kapitel „Handlungsoptionen für Strom, Mobilität und Wärme“ vorstellen:

Große umfassende Wärmekonzepte ermöglichen, viele Bürger auf einmal mitzunehmen auf dem Weg in eine klimaneutrale Gesellschaft. Nah- und Fernwärmenetze befinden sich sowohl auf dem Land als auch in der Stadt, welche schnellstmöglich durch nachhaltige Wärmekonzepte der Zukunft gespeist werden müssen.

Nachhaltige Wärmekonzepte
Der Vorteil eines Wärmenetzes ist, dass jegliche möglichen Wärmequellen integriert werden können. Zum Beispiel kann erneuerbarer Strom aus Photovoltaik-, Windenergieanlagen und Wasserkraftwerken absolut emissionsfrei mit großen Wärmepumpen oder Tauchsiedern in Wärme umgewandelt werden (Power-to-Heat).
Darüber hinaus können nachhaltige Nahwärmenetze auch eine Biogasanlage, ein Holz-Heizkraftwerk, jeweils mit Wärmespeicher oder auch Freiflächen-Solarthermieanlagen umfassen, um die Wärmeversorgung eines Dorfes, einer Stadt oder eines Industriegebietes sicherzustellen. Die Versorgung kann durch industrielle Abwärmenutzung unterstützt werden, obwohl auch die Industrie klimaneutral und deshalb effizienter werden muss, wodurch die Abwärmepotentiale tendenziell abnehmen werden.

Überschüssige Energie nutzen mit Power-to-Gas
Bei Power-to-Gas-Anwendungen wird mit Hilfe von überschüssigem Wind- und Sonnenstrom Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten (Elektrolyse). Der Wasserstoff kann direkt als Brennstoff verwendet werden, vor allem in Brennstoffzellen, die Strom und Wärme erzeugen. Für die breitflächige Wärmeversorgung wird häufiger eine Methanisierung vorgesehen. Das heißt, der Wasserstoff wird durch Reaktion mit Kohlendioxid (CO2) zu Methan weiterverarbeitet, das im heutigen Erdgasnetz transportiert werden kann. Dieses Methan kann dann beispielsweise in einem Blockheizkraftwerk verbrannt werden, in dem gleichzeitig Strom und Wärme bereitgestellt werden. Dieses Verfahren gilt als klimaneutral, da bei der Verbrennung von Methan nur die Menge CO2 entsteht, die zuvor aus der Umgebung oder auch aus einer Biogasanlage geholt wurde.

Wenn Sie mehr zu den Handlungsoptionen für Strom, Mobilität und Wärme wissen wollen, dann geht’s hier zur Broschüre.