Seit Jahren gilt der ländliche Raum als bodenloses Fass. Demografen fordern, Dörfer aufzugeben. In der Folge fühlen sich Landmenschen als Bittsteller, wagen es kaum, Lebensqualität einzufordern.
Ohne diese strukturschwachen Räume und ihre Menschen werden die Metropolen aber die unumgehbare Klima-Neutralität weder erreichen noch überleben. Zukunft insgesamt ist ohne Dröfer nicht zu haben…
Dörflicher Lebensraum stellt essenzielle Leistungen zur Verfügung:
- Gewinnung erneuerbarer Energien ohne Fläche?
- Biodiversitäts-Erhalt, gute Luft und klares Wasser ohne Naturlandschaften?
- Regional-saisonale Ernährung ohne Landwirtschaft „vor der Haustür“?
– und zwar für uns alle! Seine Bedeutung nimmt mit jedem Kubikmeter nicht importierten Erdgases zu. Ist das nicht Anlass für Selbstbewusstsein?
Wie bewältigen aber „die Dörfler“ ihr Leben, wenn Schulen, ÖPNV, Arztpraxen und Verwaltungen an der Bevölkerungsdichte bemessen und deshalb ausgedünnt werden? Wie erleben sie den zeitgleich zunehmenden Nutzungsdruck aus Windparks, Monokulturen und Gentrifizierung?
Diese und weitere Diskussionsfelder möchten wir gemeinsam mit Ihnen im Rahmen unserer Tagung „Smarte Dörfer im Garten der Metropolen – enkeltaugliche Dörfer als Schlüssel für die Zukunft in Stadt und Land“ erörtern, die ANE im Zusammenwirken mit RENN.nord in Bollewick ausrichtet. Dabei ist es unser Ziel, Gelingendes ebenso zu präsentieren, wie Hemmnisse zu analysieren. Wir wollen also Gemeinsamkeit schüren.
So haben wir für den Juni geplant, nun freuen wir uns auf ein Wiedersehen im September.
Zur Anmeldung geht es hier.
P.S.: Vielleicht fragen Sie sich, wieso wir trotz Pandemie ausgerechnet über diese Themen sprechen wollen, und das auch noch in Präsenz. Auch wir waren anfangs unsicher, glauben aber, dass gerade die Pandemie uns bestärken muss, dem Zusammenwirken zwischen Stadt und Land, den regionalen Wertschöpfungsketten, der gegenseitigen Verantwortung, wieder mehr Raum zu geben. Das braucht Vertrauen, wozu Begegnung erforderlich ist.